sábado, marzo 24, 2007

Día de la Memoria

Heute war in Argentinien der Feiertag "Día de la memoria". Jener Feiertag ist den Opfern der Militätdiktatur, dem wohl schwärzesten Kapitel der arg. Geschichte, gewidmet.

Da dieser Blog eigentlich hauptsächlich über meine Zeit hier berichten soll, will ich hier eigentlich keine Geschichtsaufarbeitung betreiben. Da man jedoch hier, wenn man mit offenen Augen durch den Alltag geht, mit diesem Thema immer wieder konfrontiert wird, ist es notwendig für den Besucher des Blogs eine kurze Zusammenfassung der Thematik zu geben. Weiters ist es mir ein Anliegen, über kontroverse Themen zu berichten und nicht nur über die Sonnenseite Argentiniens zu schreiben.

Der Día de la memoria ist in Argentinien den "Desaparecidos" (den Verschwundenen) während der Militärdiktatur (1976-1983) gewidmet.


"Desaparecidos"


Claudio de Acha, 17 años


María Claudia Falcone, 16 años


Horacio Ungaro, 17 años


Daniel Alberto Racero, 18 años


María Clara Ciocchini, 18 años


Francisco López Muntaner, 16 años







Einen kurzen Abriss findet ihr unter:

http://de.wikipedia.org/wiki/Prozess_der_Nationalen_Reorganisation

http://es.wikipedia.org/wiki/Guerra_sucia_en_Argentina




Jedoch ist das Thema weitaus komplexer, als es in diesem kurzen Abschnitt auf Wikipedia beschrieben ist und des weiteren ist genauere Information großateils nur in Spanisch zu erhalten. Hier eine kurze (unvollständige) Zusammenfassung:

Es wurden in dieser Zeit mehr als 30.000 Menschen in eigens eingerichteten geheimen Zentren (Campos de Concentracion) gefoltert und ermordet. Die Entführten waren einer unvorstellbaren Brutalität ausgeliefert, auf die ich hier jedoch nicht näher eingehen will. Ich habe jedoch zahlreiche Opferberichte gelesen und kann nur sagen, dass mir dabei schlecht geworden ist. Nur soviel, unter den Gefolterten und Ermordeten befinden sich Männer, Frauen, darunter Schwangere und Kinder und die Methoden der Folter übersteigen jegliche menschliche Vorstellungskraft. Neugeborene in den Lagern wurden den Müttern weggenommen und zur Adoption gegeben.
Die Leichname oder oft nur betäubten Opfer wurden zum Großteil von Flugzeugen aus bei den sogenannten Todesflügen über dem Atlantik ins Meer geworfen oder an unbekannten Plätzen verscharrt. Diese Methode wurde angewandt, um bei den Hinterbliebenen und Angehörigen ein Gefühl der Ungewissheit und Angst zu erzeugen, welches somit weiter als psychisches Druckmittel fungierte. Nach der Militärdiktatur wurde eine Untersuchungskommision eingesetzt und es liegen tausendfach Zeugenaussagen von Überlebenden vor, die viele Militärs, Paramilitärs und Leute aus dem Polizeiapparat schwer belasten. Jedoch wurde ein sogenanntes Schlußstrichgesetz erlassen, so dass die Mörder und Folterer weitgehend unbehelligt ohne Strafvollzug ihr Leben manchmal sogar in denselben Institutionen fortsetzen konnten. Seit kurzer Zeit wurde diese Schlußstrichgesetz revidiert, jedoch gestaltet sich der Prozess der Verfolgung der Täter als sehr schleppend, da viele Beziehungen zur Politik und zur Gerichtsbarkeit haben. Besonders schlimm ist, dass Zeugen , die vor Gericht aussagen, heute noch Angst haben müssen, entführt und ermordet zu werden, da die rechte Junta im Untergrund immer noch organisiert ist.

Eine der Bekanntesten Organisationen, die sich schon zu Zeiten der Militärdiktatur gegen dieses Grauen formiert hat, bestehend aus den Müttern der Verschwundenen, ist jene der "Madres de Plaza de Mayo". (http://de.wikipedia.org/wiki/Madres_de_Plaza_de_Mayo)




Unter anderem gibt es auch die Organisation H.I.J.O.S (Kinder), die an der Aufklärung der zur Adoption freigegebenen Kinder arbeitet.
Opferberichte findet man unter: http://www.nuncamas.org/investig/investig.htm (spanisch)

Zurück zum Ausgangspunkt, schon gestern fanden Gedenkmärsche von Menschrechtsorganisationen, Studentenbewegungen und politischen Partein durch das Zentrum von Córdoba statt. Heute war eine Gedenkkundgebung im ehemaligen "Campo de Concentracion (Konzentrationslager) "La Perla" außerhalb von Córdoba. Es wurden sehr emotionale Reden von Müttern von Verschwundenen (Ermordeten) gehalten und auch Nestor Kirchner, der Präsident von Argentinien, war persönlich anwesend.


Weiters trug Leon Gieco, ein bekannter Musiker, zwei dem Thema gewidmete Songs vor. Der ganze Festakt war sehr bewegend, und sehr emotional, da wie gesagt, viele der Täter nach wie vor unbestraft in Freiheit leben.

Anmerkungen:

Desaparecido bedeutet wörtlich Verschwundener, jedoch steht aufgrund der Zeugenaussagen fest, dass diese Menschen ermordet wurden und die Leichname beseitigt wurden, was für die Angehörigen doppelt schlimm ist, da immer eine Ungewissheit zurück bleibt.

Die Hinweise auf Wikipedia sollen nur die Information für Interessierte erleichtern, jedoch empfehle ich, die originalen Homepages der diversen Organisationen aufzusuchen, diese sind bei den Links auf Wikipedia zu finden.


Wer sich mit dem Thema auseinandersetzen will, dem kann ich persönlich die Filme "Junta" von Marco Bechis, "La noche de los lapices", und "La historia oficial" empfehlen, muß jedoch hinzufügen, dass diese schwer auf das Gemüt schlagen.



"Podrán cortar todas las flores, pero no detendrán la primavera" ~ Pablo Neruda

2 comentarios:

Fuzzi dijo...

hallo lieber hannes!

soweit ich mich erinnern kann, hast du doch heute geburtstag!? na dann: ich wünsche dir alles alles liebe zu deinem geburtstag, feier brav. viel spaß noch in cordoba. pass auf dich auf. freu mich schon auf ein wiedersehen!

liebe grüße aus wien,
Kathi

Unknown dijo...

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